Rundgang durch unseren Ort Straßgräbchen
- erstellt durch die AG Stadtgeschichte Bernsdorf (Bearbeiter: Monika Kulas, Arnold Fritz und Manfred Strenzke)]Nach dem Ortsausgangsschild von Bernsdorf gehen wir auf der Kamenzer Straße über die frühere Grenze von Preußen nach Sachsen durch ein Waldstück nach Straßgräbchen.
Foto 2 - Grenzstein Königreich Preußen / Foto 3 - Grenzstein Königreich Sachsen
Rechts in diesem Wald, dem sogenannten Langen Holz, entdeckt man an einer Brücke in Granit gemeißelt, die Bezeichnung - Schäferbrücke 1934. Warum gerade diese Brücke im Wald einen Namen bekam, konnte bisher noch nicht erfahren werden.
Foto 4 - Schäferbrücke / Foto 4 a - Schäferbrücke
Geht man diesen Waldweg weiter hat man einen schönen Blick auf Straßgräbchen und bei guter Sicht auch auf die Westlausitzer Hügel- und Berglandschaft.
Foto 5 - Blick auf Straßgräbchen
Wir verlassen den Wald und kommen zurück zur Kamenzer Straße.
Foto 6 - Orteingangsschild Straßgräbchen
Der romantisch gelegene Ort Straßgräbchen ist von ausgedehnten Wäldern, Wiesen und Feldern umgeben.
Foto 7 - Blick auf Straßgräbchen
Foto 8 - Blick auf Straßgräbchen mit Storch
Foto 9 - Blick auf Wald mit Regenbogen
Straßgräbchen liegt im Naturraum der Königsbrücker Heide und unweit der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Hier finden wir eine gut ausgebaute Infrastruktur, welche diesen Ort zu einer begehrten Wohngegend macht.
Foto 10 - Blick auf Toyota mit Störchen Infrastruktur
Foto 11 - Blick auf Straßgräbchen
Straßgräbchen hat eine interessante und wechselhafte Geschichte.
Das Bestehen dieses Ortes lässt sich nach einer Urkunde des Bischofs von Meißen
vom 19. Mai 1225 unter dem Namen Grabowe nachweisen, gehörte zur Parochie Kamenz und soll schon vorher von deutschen Bauern oder Slawen bewohnt worden sein. Der Ortsname hat nichts mit dem Straßengraben zu tun, sondern stammt von der sorbischen Bezeichnung Hrabowka für kleine Siedlung bei den Hainbuchen oder am Buchenwald.
Foto 12 - Hainbuchen
Zur Unterscheidung vom Nachbarort Großgrabe Hrabowa wurde das Präfix „Straß“ hinzugefügt, welches sich aus der Lage an der Straße von Kamenz nach Ruhland bezieht. Der Name änderte sich mehrmals, seit 1658 soll der jetzige Ortsname existieren.
Am 1. Januar 2007 erfolgte die Eingemeindung des Ortes zur Stadt Bernsdorf.
Wir kommen zunächst in den früheren Ortsteil Grünberg.
Foto 13 - Blick auf Grünberg
Grünberg war vor alten Zeiten eine Köhlersiedlung. Die Köhler fanden in dieser waldreichen Gegend reichlich Arbeit durch Kohlebrennen. Der letzte Meiler wurde 1865 in der Nähe der hiesigen Ziegelei, zu der wir später noch kommen, abgebrannt. Von den Familien, die vor 215 Jahren in Grünberg wohnten, existiert nur noch die Familie Kosel (Vorfahren von Eckhard Kosel). Sie zählten seit 1797 mit zu den ersten Einwohnern Grünbergs. Der Name des Ortsteils stammt vom ersten Einwohner Grünbergs (1783).
Foto 14 - Geschäft früher
Foto 15 - Haus jetzt
Auch das bis 1977 vorhandene Gemischtwaren-Geschäft, früher Kolonialwaren genannt und von Paul Herrmann 1923 erworben, gehörte mit zu den ersten drei Häusern in Grünberg; es wurde 1789 in Bauunterlagen erstmals erwähnt.
In dem kleinen Ortsteil gab es früher eine Gaststätte, einen Friseurladen, zwei Schneidereien, eine Schuhmacherwerkstatt und bis 1990 ein Fotogeschäft.
Inzwischen hat sich auch hier, wie auch an anderen Stellen des Ortes, sehr viel getan.
Es entstanden neue Firmen und neue Wohnsiedlungen.
Foto 16 - Frauen bei Arbeit auf LPG Flächen
Foto 17 - Frauen bei Arbeit auf LPG Flächen Grenzsteinberäumung
Die landwirtschaftlichen Flächen zwischen dem Waldstück Langes Holz und Kamenzer Straße gehörten bis 1960 verschiedenen Bauern des Ortes und wurden danach von der LPG übernommen. Auf den Fotos können wir Frauen auf den Feldern der LPG sehen; die einen bei einer Fotopause, die anderen bei der der Grenzsteinberäumung.
Foto 18 - Siedlung neu
Im Jahr 1980 begann man, auf dieser Fläche eine Wohnsiedlung zu bauen.
Foto 19 - Dittrichsweg
Wir verlassen Grünberg und gehen auf dem Dittrichsweg durch das Waldgebiet Langes Holz.
Foto 20 - Leichenweg
Wir überqueren den Leichenweg, der von Bernsdorf, am ehemaligen Wasserwerk vorbei, nach Kamenz führt. Der sogenannte Leichenweg diente vor langer Zeit, als einige Orte noch keinen Friedhof hatten, zum Transport der Verstorbenen nach Kamenz.
Foto 21 - Alter Ziegeleiweg
Foto 22 - Alter Ziegeleiweg
Wir gehen weiter und kommen zum Alten Ziegeleiweg, der zur Weißiger Straße führt.
Vor uns sehen wir ein Gewerbegebiet, wo ein Tochterunternehmen des weltweit bekannten japanischen Konzerns „Toyota“ entstand, der Kompressoren für Autoklimaanlagen produziert.
Foto 23, 24, 25 - Blick auf Toyota
Offiziell begann der Bau am 11. 11.1999 , 11.11 Uhr . Die Tradition in Japan besagt, dass ein Bau vier gleiche feste Säulen braucht, auf denen er errichtet werden kann.
Die Produktion startete im Jahre 2000 mit 80 Mitarbeitern . 2005/2006 entstand die Aluminiumgießerei. Geplant war, mit der Fertigstellung des neuen Logistikzentrums, weitere 120 Arbeitsplätze zu schaffen.
Foto 26, 27 - Fla-Raketen-Regiment
Wir gehen weiter durch das Waldgebiet Langes Holz vorbei am ehemaligen Gelände eines Fla-Raketen-Regiments, dass im Jahre 1962 seinen Truppenteil aufstellte.
Das weitläufige Waldstück südlich der Weißiger und östlich der Kamenzer Straße war zum Sperrgebiet erklärt worden. In regelmäßigen Abständen aufgestellte Schilder warnten vor dem Betreten des Geländes. In die Bahnstrecke zum Oßlinger Schotterwerk wurde eine Weiche eingebaut und ein Anschlußgleis zu den militärischen Anlagen gelegt.
Foto 28, 29 - Wohnblöcke
Parallel zur Errichtung der militärischen Anlagen entstanden im Ort an der Ringstraße
6 Wohnblöcke für die Offiziere und Berufssoldaten. Die Errichtung dieser brachte aber auch den Einwohnern den Vorteil, dass die Versorgung mit Trinkwasser über den Bau einer Wasserleitung erfolgte. Abschließend möchten wir daran erinnern, dass der Ort in sportlicher und kultureller Hinsicht durch die Dienststelle in großzügiger Weise unterstützt wurde. Im November 1989 zeichnete sich ab, dass das Regiment seine Existenzberechtigung verloren hatte.
Wir kommen jetzt an den Ziegeleiteich.
Foto 30,31, 32 - Ziegeleiteich
Der Teich war früher ein beliebtes Badegewässer der Straßgräbchener. Dies änderte sich mit der Errichtung des Armee-Objektes. Seit dem Abzug des Truppenteils nutzen es die Mitglieder des Anglerverbandes für ihren Sport.
Früher stand in dem Waldstück „Vierstücken“ eine Ziegelei. In dem jetzigen Ziegeleiteich wurde bis 1924 Lehm abgebaut. Die Ziegelei selbst wurde 1936 abgerissen. An diese Produktionsstätte erinnert nur noch der idyllisch gelegene Teich, in dem in den 50er Jahren
ein vom Blitz getroffenes russisches Flugzeug abstürzte.
Der Weg an den Feldern führt uns zur letzten Ruhestätte unserer Verstorbenen.
Foto 33 und 34 - Friedhof
Der Friedhof wurde erst vor ca. 130 Jahren errichtet. Das lag daran, das Straßgräbchen zur Parochie Kamenz gehörte und die Toten auf dem dortigen Friedhof bestattet wurden. Mit der Errichtung der Kirche Großgrabe wurde Straßgräbchen diesem Kirchspiel zugeordnet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutete sich an, dass der Kirchhof in Großgrabe zu klein werden könnte, um alle Verstorbenen beerdigen zu können. Die Gemeinde stellte 1875 den Antrag auf Einrichtung eines eigenen Friedhofs innerhalb seiner Ortsgrenzen.
1876 wurde die Anlage genehmigt und man beschloss, als Umzäunung eine Weißdornhecke gegen das Eindringen von Wild zu pflanzen.
Im Jahr 1901 wurde eine Mauer errichtet, die noch heute ihren Zweck erfüllt.
Die Friedhofshalle wurde 1958 im Nationalen Aufbauwerk von Einwohnern des Ortes errichtet.
Foto 35 - Gruft
Verschiedene Grabstellen erinnern uns an bekannte Personen des Ortes.
Foto 36 - Grabstelle Ausländer
Die Grabstelle von 4 Ausländern, die im 2. Weltkrieg als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht wurden und hier starben, sowie auch der gesamte Friedhof von Straßgräbchen, wird durch den Bauhof der Stadt gepflegt. Niemand kennt die Namen der Soldaten. Es sollen drei Russen und ein Franzose gewesen sein.
Foto 37 -Urnenanlage
Die anonyme Urnenanlage wurde von dem Landschaftsgärtner Herrn Marcus Börnert, dem Enkel von Wilhelm Bäuerlein, in den Jahren 2003/2004 angelegt.
Herr Wilhelm Bäuerlein hat zu seiner Zeit die gärtnerische Gestaltung und regelmäßige Pflege des Friedhofweges unentgeltlich erledigt. Er half selbstlos bei der Beschaffung von Hecken und Bäumen.
Foto 38 - Weg an den Feldern
Wir lenken jetzt aus östlicher Richtung kommend unseren Schritt auf dem Weg „An den Feldern" dem Ortsteil Straßgräbchen zu und haben einen schönen Blick.
Foto 39 - Brücke
Auf die 110 m lange Brücke mit der neuen Staatsstraße, welche im Oktober 2002 übergeben wurde aber zugleich auch ihren Abschluss fand. Die Ortsumgehung hat eine Länge von
1,8 km. Der Bau der Staatsstraße soll nach Fertigstellung eine Länge von 50 km haben und in diesem Jahr fortgesetzt werden. Diese Straße wird die durch den Ort führende Kamenzer Straße von der Autobahnabfahrt Burkau bis zur Autobahn Ruhland verkehrstechnisch entlasten.
Foto 40 - Kamenzer Straße mit Ortseingangsschild
Foto 41 - dto.
Foto 42 - dto.
Wir kommen zur Kamenzer Straße mit dem neuen Radweg , der eine Länge von 2,5 km hat. Der Bau des Radweges wurde 2010 begonnen und nach einem schneereichen Winter im Frühjahr weitergeführt und im Herbst 2011 beendet.
Foto 43 Kamenzer Straße Radweg bis Galgenbusch
Er führt von der Kreuzung an der Gaststätte „Deutschen Haus“ in Bernsdorf bis zum „Galgenbusch“ südlich von Straßgräbchen. Im Galgenbusch wurden 1936 die letzten frühgeschichtlichen Ausgrabungen vorgenommen. Erwähnenswert wäre, das im Galgenbusch eine Hinrichtungsstätte mit einem Galgen war, die im Jahr 1842 beseitigt wurde.
Ortseinwärts gehen wir jetzt an der Firma Grötschel vorbei.
Foto 44, 45, 46 - Firma Grötschel
1853 erfolgte die Gründung dieser Schmiede durch den Schmiedemeister Gotthelf Grötschel.
Die Schmiede wurde über mehrere Generationen weitergeführt.
1991 übernahm Wolfgang Grötschel den Familienbetrieb und erweiterte ihn unter dem Namen „Metallbau Grötschel“. 2008 erfolgte die Umwandlung in „Grötschel GmbH“ und die Ausweitung der Produktionspalette sowie der Bau einer modernen Produktionshalle.
Weiter gehen wir in die Lindenstraße in die vielleicht älteste Straße des Ortes
- ehemals das Bauerndorf von Straßgräbchen.
Foto 47 - Straßenschild Lindenstraße
Die Lindenstraße gewann in diesem Jahr beim Wettkampf „Spiel ohne Grenzen“ bei der OKSE-Veranstaltung gegen andere Straßen und brachte nun zusätzlich zum Straßenschild das Schild „Sportlichste Straße OKSE“ an.
Foto 48 - Lindenstraße
Foto 49 - ehemalige Bauernhöfe
Foto 50 - ehemalige Bauernhöfe
Dass hier einmal viele Bauernwirtschaften waren, erkennt man an der Größe der Gehöfte. Die neuen Generationen haben mit viel Fleiß und Mut zum Risiko sehr schöne Anwesen durch Sanierungen entstehen lassen. Am Ende der Straße wurden einige neue Häuser gebaut.
Foto 51 - Lindenstraße
Foto 52 - Ende der Lindenstraße
Foto 53 - idyllische Landschaft
Wir können an den neu errichteten Häusern sehen, dass es viele Menschen von außerhalb nach Straßgräbchen zog, um in dieser ländlichen Idylle zu leben.
Foto 54, 55, 56,57 - Großteich
Mit einem Blick auf den nahen Großteich können wir erahnen, in welch schöner Landschaft wir hier leben. Wir sehen den Großteich, in dem Fische gezüchtet werden und wo im Winter Schlittschuhlaufen angesagt ist, was die Fischzüchter aber nicht so gern sehen, weil damit die
Ruhe der Fische gestört wird.
Egal wann man in die Nähe des Teiches kommt, man trifft Radfahrer und Spaziergänger.
Wir sehen also, dass es sich lohnt, die Teichlandschaften und Waldgebiete rund um Straßgräbchen als Erholungsgebiet zu nutzen.
Unser nächster Weg führt uns zum Dorfteich.
Foto 58, 59 - Dorfteich
Dieser kleine ehemalige Feuerlöschteich inmitten von Straßgräbchen, liegt ebenfalls sehr romantisch. Auch hier entstanden neue Häuser .
Auf dem Rückweg kommen wir an dem ehemaligen Rittergut von Straßgräbchen vorbei.
Foto 60 Rittergut
Foto 61, 61 a, 62, - Firma Holz Kunze GmbH
1992 erwarb Lutz Kunze dieses mit einer Größe von 20 000 m² und richtete einen Holzhandel ein – die Firma Holz Kunze GmbH entstand. Es wurden neue Lagerhallen gebaut und das Haupthaus saniert .
Foto 62 a
2005 erhielt Herr Kunze den Innovationspreis Holz, der nur alle zwei Jahre vergeben wird, der sogenannte „Holz Oskar“.
Im August 2005 holte er sich seinen Sohn Kay zur Verstärkung in den Familienbetrieb.
Foto 63, 64, 65- Firma Bathow
Gegenüber auf der Weißiger Straße sehen wir die Firma Bathow .
Sie wurde am 1.7. 1980 von Arno Bathow für Bauklempner und Sanitärinstallation gegründet. Er arbeitete erst allein, dann später mit Sohn Andreas.
1986 wurde die Firma von Andreas Bathow übernommen. Aus einer Ein-Mann-Firma entstanden im Laufe der Zeit zwei Firmen mit gleichem Firmensitz.
Foto 66 - Zement Lösche
Foto 66a -
2002 wurde der Firmensitz von der Kamenzer Straße auf die Weißiger Straße, ehemalige Zementfabrik Lösche, verlegt.
In diesem Gebäude sowie auf der Schulstraße entstanden neben Geschäftsräumen auch Wohnungen.
Foto 67 - Ausbau Scheune Raum
Foto 67 - saniertes Gebäude
Durch den Ausbau einer ehemaligen Scheune der Familie Raum auf der Schulstraße entstanden Werkstatträume für den Installationsbetrieb sowie Geschäftsräume zum Vermieten.
Ab 1.7.2011 führt der Sohn Stephan mit der Gründung der Bathow Haustechnik GmbH die Familientraditon weiter.
Die Firma Bathow Haustechnik GmbH sieht ihr Aufgabenfeld auf dem Gebiet der Haustechnik, Badsanierung, Solar- und Photovoltaikanlagen.
Die Bathow GmbH, welche 2002 gegründet wurde, ist für dichte Flachdächer jeder Größe, Metalldächer und Dachklempnerei zuständig.
Foto 68, 69, 70 - Sportplätze
Auf der anderen Seite der Weißiger Straße sehen wir zwei Sportplätze , einen Rasensport- und einen Hartplatz, sowie die Gebäude mit Vereinsräumen für den Sport, die Feuerwehr sowie ein Friseur- und Nagelstudio .
Der Sportverein SV Straßgräbchen ist sehr stolz auf seinen im Juli 2006 eingeweihten Rasensportplatz mit automatischer Beregnungs- und Flutlichtanlage. Mit Unterstützung von Sponsoren und in unzähligen Stunden, welche durch die Sportler des SV Straßgräbchen und vieler Helfer geleistet wurden, ist ein wahres Schmuckkästchen entstanden.
Foto 71 - Vereingaststätte
Neben den Sportstätten finden wir die Vereinsgaststätte.
Die Vereinsgaststätte mit Bowlingbahn ist aus dem ehemaligen ländlichen Einkaufszentrum im Jahr 1999 entstanden.
Foto72, 73, 74 - OKSE
Auf dem Hartplatz findet seit 2011 eine Veranstaltung des Sportvereins, der Jugend, der Feuerwehr , dem Kleingartenverband, dem Kindergarten und aller Interessierten statt, die sich „OKSE“ nennt. Das mag lustig klingen, hat aber den Hintergrund, dass nur ein Heimatfest mit allen Vereinen gemeinsam durchgeführt werden soll, welches von den Organisatoren diesen lustigen Namen erhielt und zwar heißt es „Orts-, Kinder-, Sport-, und Erntefest“.
Foto 75 - Wappen Heimatverein
Foto 76, 77 - Gründungsveranstaltung Heimatverein
Am 8. Juni 2012 wurde der Heimat- und Feuerwehr-Förderverein gegründet. In diesem werden in Zukunft gemeinsam alle Vereine das Beisammensein kulturell und sportlich gestalten.
Foto 78, 79, 80, 81, - Feuerwehr
Die Feuerwehr in Straßgräbchen entwickelte sich aus den Geschehnissen von 1512 als Wegelagerer Straßgräbchen überfielen, plünderten und in Brand steckten. Daraufhin wurden nachts Wachen aufgestellt. Es kam immer wieder zu einzelnen Bränden. Damals hatte der Ortsrichter oder Dorfälteste bei Bränden die Verantwortung für Rettungs- und Hilfsarbeiten.
Nachweislich wurde später in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Nachtwächter eingesetzt. Mit dem Gemeinderatsbeschluß von 1890 wurde der Vorbote der Feuerwehr im Brandschutzwesen eine „ständige Spritzmannschaft“ ausgewählt. Eine Veränderung im örtlichen Feuerlöschwesen begann mit der Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr“ am
14. März 1925. Damals wurde die Spritze noch mit Pferden in benachbarte Orte zur Brandstätte gebracht. Die erste Motorspritze erhielt die Feuerwehr 1944. 1990 wurde ein neues Gerätehaus eingeweiht. Die Feuerwehr arbeitet mit neuester Technik und legt viel Wert auf die Ausbildung der Jugend.
Foto 82 - Übergabe Feuerwehrauto durch Herrn Habel
Am 31.10. 2012 erhielten die Kameraden der Straßgräbchener Feuerwehr durch den Bürgermeister, Herrn Habel, feierlich ein neues Feuerwehrauto überreicht.
Foto 83 - Zur Ausspanne
Wir gehen zurück auf die Kamenzer Straße und kommen nun zur Gaststätte Zur Ausspanne. Aus einem landwirtschaftlichen Anwesen , das schon Böhmes Vorfahren besaßen, wurde eine sehenswerte, moderne gastronomische Einrichtung mit Biergarten und Pension, geführt von Marion Böhme seit Juni 1996.
Foto 84 - Wohnblöcke
Foto 85 - Siedlung Ringstraße
Gehen wir weiter kommen wir an den zwei noch übrig gebliebenen Wohnblöcken der ehemaligen Armee vorbei, die inzwischen von privaten Investoren saniert wurden.
In den 50er Jahren sind auf der Ringstraße viele Einfamilienhäuser entstanden, die größernteils inzwischen schon wieder neu saniert wurden.
Foto 86 - ehemalige Bäckerei Schröter
Foto 87 - Haus Schröter
Die ehemaligen Bäckerei Schröter, an die sich viele gern erinnern, liegt an der Ecke zum Gartenweg. In Straßgräbchen gab es früher, als es noch nicht die Großmärkte gab, viele Geschäfte, die wir an dieser Stelle gar nicht alle nennen können. Wie auch in Grünberg waren fast alle Handwerker und Geschäftsbetreiber vorhanden. Straßgräbchen allein hatte vier Gastwirtschaften. Auch möchten wir darauf hinweisen, dass es in Straßgräbchen viele Gewerbetreibende gibt, die wir hier gar nicht erwähnen können.
Foto 88 - Gartenweg
Foto 89 - Straßenschild
Der Gartenweg gewann im Wettkampf „Spiel ohne Grenzen“ bei der OKSE-Veranstaltung 2011 gegen andere Straßen den 1. Platz und durfte zusätzlich zum Straßenschild das Schild „Sportlichste Straße OKSE“ anbringen. In diesem Jahr gewann die Straße den 2. Platz.
Foto 90 - Bauer Riedel Bild
Foto 91 - Straße aus heutiger Sicht
Foto 92 - Landwirtschaft
Foto 93 - Rinderherde
Wir sehen jetzt zwei interessante Bilder. Einmal den Bauern Riedel in den 50er Jahren mit seinem Fuhrwerk mitten auf der Straße und im Gegensatz dazu kennt jeder die inzwischen stark befahrene Kamenzer Straße . Rechts und links der Straße kann man die Landwirtschaft pur erleben.
Erinnern wir daran, dass 1995 rund um Straßgräbchen eine Flächenstilllegung erfolgte. Früher wurden die landwirtschaftlichen Flächen erst privat, dann durch die LPG bestellt und nach Übernahme durch die Agrargenossenschaft Laußnitz wurde mit Hilfe von Fördergeldern entsprechend der EG-Richtlinien Flächenstilllegung angeordnet, das hieß, dass die Flächen nur einmal im Jahr gemäht werden.
Inzwischen werden einige der Flächen von unserem einzigen Bauern im Ort und seiner Familie durch Rinderhaltung und Heuernte bewirtschaftet. Die Agrargenossenschaft begann jedoch im Herbst 2011 damit die Grünflächen wieder umzupflügen.
Foto 94 - Kamenzer Straße
Wir gehen auf der Kamenzer Straße zurück zur Schulstraße
Foto 95a - Schulstraße
Foto 95b- Spielplatz
Foto 95c - Pionierplatz mit Rodelberg
und kommen zum ehemaligen Pionierplatz, der jetzt als Spielplatz mit Rodelberg von den Kindern genutzt wird.
Foto 96 - Sportlichste Familie
Gegenüber an der Ecke Schulstraße/Am Dorfteich wohnt die Familie Wittenberger, die sich in diesem Jahr zum zweiten Mal bei der „OKSE-Veranstaltung den Titel „Sportlichste Familie“ holte.
Foto 97 - Kindergartenschild
Auf der rechten Seite der Schulstraße sehen wir den Hinweis auf unseren jetzigen Kindergarten.
Foto 98 - ehemalige Oberschule
Der Kinderboom in der DDR machte 1980 den Neubau einer modernen Polytechnischen Oberschule in Straßgräbchen erforderlich. Hier gingen Kinder aus Biehla, Bulleritz, Cunnersdorf, Großgrabe, Hausdorf und Schönbach zur Schule. Nach 1990 erfolgte die Teilung in eine Grund- und Mittelschule.
Durch rückläufige Schülerzahlen in Straßgräbchen musste die Grundschule im Jahr 2000 und die Mittelschule 2004 geschlossen werden. Damit wurde diese neue Schule nach nur 24 Jahren für den Schulbetrieb geschlossen. Der Gemeinderat beschloss die beiden renovierungsbedürftigen Kindereinrichtungen des Ortes in der Schule unterzubringen. Nach Renovierungsarbeiten konnte die Kapazität der Kindereinrichtung mit Plätzen für Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder erhöht werden, so dass auch Kinder aus umliegenden Gemeinden die Plätze nutzen können.
Foto 99 - Sporthalle
Foto 100 - Sporthalle
Die Sporthalle wurde als Schulturnhalle 1987 an der neuen Oberschule errichtet.
Damals nutzte auch der Kindergarten einmal pro Woche die Halle und die Geräteturner trainierten zweimal wöchentlich.
Seit 1990 erweiterte sich der Sportverein. Die Abteilungen Tischtennis, Volleyball, Gymnastik kamen dazu. Seit 2008 besteht die Senioren Gymnastikgruppe und seit 2011 die allgemeine Gruppe Kita/Hort. Im Winterhalbjahr gibt es viele Fremdturner wie z.B. SV Biehla, SV Wiednitz und private Gruppen. Der Kindergarten nutzt nach wie vor die Halle vormittags. Nach 22 Jahren erfolgte eine Grundsanierung. In unserem Ort wird sehr viel für den aktiven Freizeitsport getan, was durch ehrenamtliche Sportfunktionäre geleistet wird. Der SV Straßgräbchen zählt 231 Mitglieder, davon 116 männlich, 115 weiblich.
Foto 101 - Alte Schule
Wir schauen auf die frühere Alte Schule, das ist geschichtlich gesehen, die vierte Schule im Ort.1996 fand die 100-Jahr-Feier statt. Nach geschichtlichen Überlieferungen wurde im Jahr 1747 der erste „Kinderlehrer“ eingesetzt, da es königliche Aufforderungen gab, den Kindern den Besuch der Schule zu ermöglichen. Im Jahr 2007 erwarb die Physiotherapeutin Verena Mägel diese nicht mehr für den Schulbetrieb benötigte Schule und ließ sie im Erdgeschoß zu einer modernen Physiotherapie ausbauen. In der zweiten und dritten Etage entstand Wohnraum.
Foto 102 - Kriegsdenkmal
Vor der Alten Schule finden wir umzäunt von einer Buchenhecke ein Kriegsdenkmal, welches an die Gefallenen des ersten Weltkrieges erinnert.
Foto 103 und 104 - Schulstraße
Foto 105 - Gabelung Schulstraße/Forstweg
Foto 106 - Sühnekreuz
An der Gabelung der Schulstraße /Forstweg steht das vor vielen Jahren umgesetzte Sühnekreuz und ein historischer Wegweiser. Steinkreuze wurden im Mittelalter als Sühnezeichen bei Totschlagsdelikten errichtet. Da der Täter von keinem Gericht verurteilt wurde, hatte sich dieser mit der betroffenen Familie in einem Sühnevertrag zu einigen. Dort, wo die Tat geschah, hatte er gewöhnlich ein Steinkreuz zu setzen.
Foto 107 - Storchennest
Foto 108 - Storchennest
Links vor der Gabelung Schulstraße/Forstweg auf dem Nebengebäude des früheren Kindergartens gibt es seit vielen Jahren ein Storchennest, welches jedes Jahr wieder bewohnt wird. In der Regel haben die Störche 2 Junge
Übrigens – durch viele Brände in der Ortsgeschichte hoffte man auf überirdische Hilfe und es entstand der Aberglaube, dass ein Storchennest auf dem Dach das Gebäude sicher vor Feuer und Blitz schützt.
Foto 109 - Westlausitzer Hügel- und Bergland
Wir schauen jetzt in südlicher Richtung; bei guter Sicht kann man die Westlausitzer Hügel- und Berglandschaft sehen.
Foto 110 und 111 - Bahnbrücke
Weiter über die Bahnbrücke kommen wir nach Großgrabe oder wir biegen rechts in den Waldhofweg ein.
Foto 112 - Gleisanlagen
Von der Bahnbrücke aus haben wir einen Blick auf die Gleisanlagen mit den Stellwerken bis hin zum Bahnhof.
Zur Bahnbrücke gibt es zu erinnern, dass sie 1995 abgerissen werden sollte. Der Abriss konnte nach langen Kämpfen der Bürgermeister und des Direktors der Schule mit den Behörden verhindert werden. Die Straße über die Bahnbrücke verbindet die Gemeinden Großgrabe und Straßgräbchen, Bernsdorf, Waldhof und Wiednitz. 1996 wurde die Brücke für den Pkw-Verkehr freigegeben.
Foto 113 und 114 - Alte Mühle des Müllers Loschke
uf dem Waldhofweg kommen wir an einem Grundstück vorbei, wo ein gewisser Traugott Schäfer westlich des Weges eine Bockwindmühle errichten ließ. Länger als ein Jahrzehnt verrichtete die Mühle ihren Zweck ehe sie eines Tages in Flammen aufging. 1867 ließ Traugott Schäfer eine zweite Mühle, eine Holländermühle in massiver Bauweise errichten. Später kaufte sie Hermann Loschke am 3. Juli 1883. Bis 1923 wurde in dieser Mühle Getreide verarbeitet. Nach 1933 wollte die Hitlerjugend die Mühle als Jugendheim nutzen. Nachdem die Mühle innen demontiert worden war und kein neuer Ausbau erfolgte, ließ der Besitzer diese Mühle 1936 abreißen.
Reste des Mauerwerks konnte man in den 80er Jahren noch sehen.
Von dem Standort aus kann man jetzt nur noch die Natur genießen.
Foto 115 - Baumschule Bäuerlein
Foto 116 und 117 - Landschaftsbau Börnert
Auf der Straße in Richtung Waldhof kommen wir an dem Grundstück des Garten- & Landschaftsbaues von Marcus Börnert vorbei.
1947 gründete sein Großvater Wilhelm Bäuerlein eine Baumschule und hat erst junge Fichten und später Blaufichten angebaut und veredelt . Die Tannen und das Reisig wurden verkauft. 1982 übernahm seine Tochter Dagmar mit ihrem Ehemann Hans-Jürgen Börnert
die Baumschule.
2001 erfolgte die Übergabe an den Sohn Markus Börnert und nennt sich jetzt Garten- & Landschaftsbau Baumschule Börnert.
Foto 119 - Mühle Richter
Wir gehen zur Bahnbrücke zurück und haben einen schönen Blick auf die andere Mühle im Ort. 1795 wurde diese Mühle mit einem dazugehörigen Wohnhaus gebaut.
Foto 120 - Mühle Richter
1853 kaufte August Richter die Mühle. Man nimmt an, dass die Mühle erst auch als Bockwindmühle gebaut wurde. 1868 wurde sie bei einem starken Sturm umgeworfen. August Richter ließ sie an gleicher Stelle als Holländermühle neu aufbauen. Ein Stein im Mauerwerk der Mühle mit der Jahreszahl 1869 belegt das Datum.
Der Bau der Eisenbahnstrecke Kamenz – Lübbenau hatte sich wahrscheinlich negativ auf die Windverhältnisse ausgewirkt, so dass August Richter die sieben Meter langen Flügel entfernen und er 1905 einen Gasmotor einbauen ließ, der bis 1948 seinen Zweck erfüllte. 1948 ersetzte er diesen mit einem Elektromotor, der bis zur Stilllegung im Jahr 1986 arbeitete. Jetzt wird diese Mühle von Manfred Richter und seiner Familie nach Sanierungsarbeiten zur Erholung genutzt.
Foto 121 - Bäckerei Richter - Bild wurde 1936 von Max Wagner gemalt
Foto 122 - Haus von Herrn Schultheiß
Unweit der Mühle ließ August Richter für seinen ältesten Sohn Julius 1884 eine Bäckerei errichten.
Inzwischen wurde das Haus saniert und beherbergt das Büro des Steuer- und Wirtschaftsprüfers, Herrn Schultheiß, eines Nachfahren der Familie Richter.
Foto 123 - Bergschlößchen
Gegenüber der Mühle gibt es die Gaststätte „Bergschlößchen“, in welcher man sich von der Familie Mäge kulinarisch verwöhnen lassen kann.
1987 erwarb Brunhilde Mäge dieses Gasthaus. Zuerst über die HO-Kommission und 1990 als eigenständig und privates Unternehmen. Viele ehrgeizige und mühsame Umbauarbeiten sowie Gestaltungsarbeiten machten das Bergschlößchen zu dem was es heute ist.
Foto 124 - Blick auf Forsthaus
Foto 125 - Forsthaus
Als nächstes sehen wir das um- und ausgebaute Forsthaus, welches jetzt ein Wohnhaus ist.
Foto 126 - Forstweg
Wir gehen weiter auf dem Forstweg und sehen vor uns den Jugendklub.
Foto 127 - Jugendklub
1999 erfolgte der Umzug des Jugendklubs von der Vereingaststätte in die ehemalige Bäuerliche Handelsgenossenschaft. Die Bedingungen waren sehr primitiv. Es gab kein Wasser, keine Heizung und keine Toiletten. Die Werterhaltungsmaßnahmen liefen in Eigenregie der Straßgräbchener Jugend. Die Finanzierung erfolgte mit Hilfe von Sponsoren sowie den Einnahmen aus den jährlichen Open Air-Konzerten.
Am 4. August 2004 konnte der Jugendklub eingeweiht werden.
Durch die Jugend werden viele Traditionen gepflegt, das zeigen die verschiedensten Veranstaltungen:
Open Air-Konzerte, Weihnachtsbaumverbrennen, die Mitorganisation zum „OKSE“, Zampern und die Organisation zum Schlammfußball.
Foto 128, 129 - Open Air
Foto 130, 131 - Weihnachtsbaumverbrennen
Foto 132 - OKSE
Foto 133 - Zampern
Foto 134 - Forstweg
Der Forstweg durch das Lange Holz ist ein sehr beliebter Wanderweg. Teils versteckt, teils gleich am Weg, finden wir im Frühling Blumen die unter Naturschutz stehen. Da sehen wir das nur noch selten anzutreffende Leberblümchen und großflächig das Buschwindröschen.
Foto 135 - Leberblümchen
Foto 136 - Buschwindröschen
Foto 137 - Forstweg mit Bank
Rechts des Weges steht eine Bank zum Ausruhen.
Foto 138 - Gedenkstein ROF Hennig
Links sehen wir einen Gedenkstein für Herrn Ratsoberförster Hennig, der diesen Wald im Langen Holz mit angelegt hat.