Örtliche Traditionen im Wandel der Jahreszeiten


Weihnachtsbaum verbrennen

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Diese noch recht junge Tradition gibt es bei uns seit 2013. Die Weihnachtsbäume werden ca. 2 bis 3 Wochen nach dem Jahreswechsel, immer an einem Sonnabend, von den Einwohnern vor den Wohngrundstücken abgelegt. Von dort erfolgt der Abtransport zum Festplatz vor dem Vereinshaus. Am Sonntag findet dann das Fest statt. Unter Aufsicht unserer Kameraden der Feuerwehr werden die Weihnachtsbäume ein Opfer der Flammen. Ein kleines Kulturprogramm unseres Kindergartens, Glühwein und Bratwurst runden den schönen Nachmittag ab. Der Weihnachtsbaumweitwurf ist seit 2017 ein witziger Wettbewerb um einen Pokal.

Die Vogelhochzeit

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Die Vogelhochzeit ist ein Jahresbrauch, der in einigen europäischen Regionen bekannt ist, vor allem jedoch bei den Sorben in der Lausitz. Am Vorabend des 25. Januar stellen Kinder einen Teller auf das Fensterbrett oder vor die Tür. Am nächsten Morgen finden sich darauf dann Süßigkeiten in Form von Vögeln oder Nestern. Im Verständnis des Brauchs sind die Leckereien von den Vögeln gebracht worden, die sich durch diese Beteiligung der Kinder am Hochzeitsmahl für die Winterfütterung bedanken. Im Kindergarten oder in der Schule feirn die Kinder als Vögel verkleidet die eigentliche Vogelhochzeit mit Gesang, szenischen Spielen oder Festumzügen. Während in deutschen Schulen das Brautpaar als Amsel und Drossel verkleidet sind, stellen im Sorbischen Elster und Krähe Braut und Brätigam dar und tragen mitunter die sorbische Hochzeitstracht anstatt des Federkleides.

Das Zampern

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Auch in Straßgräbchen wird die Tradition aktiv vom Kindergarten und den Jugendlichen im Monat Februar gepflegt.  Zampern, ein alter sorbischer Brauch, soll den Winter und böse Geister vertreiben sowie den Frühling empfangen.  Lustige Gesellen, Alt und Jung in bunten Kostümen, finden sich, um trotz eisiger Kälte den Ort laut lärmend zu durchziehen. Bei den Einwohnern werden mit Gesang, oder in in letzter Zeit mit Musik aus der Konserve, Gaben erbeten. Die meisten öffnen ihre Türen und übergeben zumeist Bares. In alter Zeit freuten sich die Zampersleut auch über Speck und Eier. Heute sind Hochprozentiges und eine Spende in die Kasse Usus. Dafür gibt es ein Ständchen oder ein Tänzchen mit einem Wunschkandidaten aus der lärmenden Truppe. Besonders beliebt ist natürlich ein Schlückchen aus der Wärmflasche der Zamperer gegen die eisige Kälte. Eine schöne Tradition, die unbedingt fortgesetzt werden muss.


Das  Osterschießen

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Das  Osterschießen ist ein Brauch, der Ostern in der Nacht vom Karsamstag zum Ostersonntag in der östlichen Oberlausitz und  nördlich in der Umgebung von Hoyerswerda sowie im südlichen Österreich stattfindet. Er wird in vielen Orten ausgeführt. „Geschossen“ wird in kleineren Gruppen, meist an einem Lagerfeuer. Die Bollerschüsse sind weithin zu hören. Erzeugt werden sie durch eine blecherne Milchkanne, in der ein faustgroßes Stück Calciumcarbid, auch als Karbid bekannt, sowie einige Milliliter Wasser gegeben werden. Anschließend wird die präparierte Milchkanne mit dem Gummideckel oder auch Holzdeckel fest verschlossen. Durch die Reaktion des Wassers mit dem Carbid entsteht Ethan, auch als Acetylen bekannt), ein hochentzündliches Gas. Am Boden der Milchkanne befindet sich ein kleines Loch, durch welches nach einer Wartezeit, abhängig von der Menge der Reaktionsstoffe und dem Volumen der Kanne, das Ethik-Luft-Gemisch in der Milchkanne gezündet wird. Hierbei wird der Deckel der Milchkanne bis einige Dutzend Meter mit einem lauten Knall weggesprengt.
2017 fand  das 6. Grünberger Osterschießen, organisiert von Tom Kirfe, statt. Das Osterschießen ist nun wieder ein fester Bestandteil der Traditionen in Straßgräbchen.


Maibaumstellen und Hexenfeuer

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Das ist in Straßgräbchen schon seit vielen Jahren eine Tradition der Jugend und so soll es auch bleiben. Schon eine Woche vor dem Maibaumstellen muss die Ranke geflochten werden. Das passiert im Jugendklub. Noch finden sich ein paar Freiwillige. Voriges Jahr half das ältere Semester mit, weil es einfach zu wenige junge Leute im Ort gibt. Dabei ist dieses Aktion lustig. Es gibt immer leckeres Essen, Getränke und neben der Arbeit viel zu erzählen. Der Maibaum wird am frühen Abend des 30. April aufgestellt. Dazu bedarf es viele kräftige Männer. Mit Seilen und einem Gabelstapler dauert die Prozedur ungefähr eine Stunde. Steht der Baum, bekommen die Helfer vom Ortsvorsteher den verdienten Lohn, zwei Kästen Freibier. In den Nächten danach wird Maibaumwache gehalten. Die Tradition ist es, dass die Jugend der benachbarten Dörfer unbewachte Mäume umsägt.
Am Abend brennt dann der Hexenhaufen. In den Tagen davor bringen die Anwohner alles Tannengrün auf den Hexenplatz. Über Nacht hält die Jugend bei Musik und Hochprozentigem Wache. Zu oft schon hat im Vorfeld der Haufen gebrannt. In den letzten zwei Jahren wurde wieder zum Hexenbauen aufgerufen, daraus entstand ein Wettbewerb: Wer hat die schönste Hexe? Natürlich gibts dafür einen Preis. Retten kann das die Hexen nicht. Sie verbrennen allesamt auf dem Haufen. Das Fest ist ein Magnet für Jung und Alt. Die Kleinen freuen sich besonders auf den Fackelumzug durchs Dorf, der durch die Kameraden der FFW begleitet wird. Mit den Fackeln wird dann der Hexenhaufen entzündet - Ein Gaudi. Die Erwachsenen freuen sich mehr auf die netten Treffen, auf die Bratwurst, ein Bierchen oder die Frauen auf die Flasche Sekt.

Die Erntekrone


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Zum OKSE 2013 musste eine neue Erntekrone her. Karin, Vera, Elke und Ramona ergriffen die Initiative und es dauerte gar nicht so lange und die Erntekrone erstrahlte in einem neuen Glanz. 2016 und 2019 war es Zeit für eine neue Krone, und es ist schön zu wissen, dass sich wieder fleißige Bienchen dafür fanden.

Wettbewerbe Sportlichste Familie und Sportlichste Straße

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Diese Tradition ist bei unserem Heimatfest - dem OKSE - ins Leben gerufen worden. Initiator war Detlef Düsterhaupt. Nach dem Vorbild vom "Spiel ohne Grenzen" werden lustige und kuriose Spiele von jeweils 5 Spielern aus einer Straße in Straßgräbchen absolviert. Dem Sieger wird in einer feierlichen Veranstaltung ein Schild „Sportlichste Straße" vom Heimatverein übergeben. Das Schild wird mit Genehmigung der Stadtverwaltung am Beginn der Straße angebracht.

WannWer hat gewonnen
2011Der Gartenweg
2012Die Lindenstraße
2013Die Lindenstraße
2014Die Lindenstraße und die Schulstraße
2015Der Forstweg
2016Grünberg
2017Der Forstweg

OKSE - Unser Heimatfest

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OKSE ist die Abkürzung für O=Orts - K=Kinder - S=Sport - E=Erntefest. Das Heimatfest wird traditionell am 2. Wochenende im September jeden Jahres durchgeführt.